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Interview mit Traktor-Urgestein Willi Engel

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Der 51-jährige Darguner steht seit Jahrzehnten am Spielfeldrand und unterstützt die Männermannschaften. Er hat verschiedene Spitznamen und hat in Dargun längst Kultstatus. Von einigen Leuten wird er gar „Sportdirektor“ genannt, das sollte man aber nicht so ernst nehmen, wie Willi selber sagt.

 Hallo Willi, kannst Du Dich noch an Dein erstes Spiel bzw. an die ersten Spiele als Traktor-Fan erinnern?

Puh, das ist schon ein paar Jahre her. So genau kann ich mich gar nicht daran erinnern. Ich kann mich noch an die Kreisklasse-Derbys zwischen Traktor und Zarnekow erinnern. Da ging es immer heiß her. An die Spiele der ersten Männermannschaft, an die ich mich noch erinnern kann, müssten Ende der 70er, Anfang der 80er gewesen sein. Zunächst haben wir den Aufstieg nicht geschafft. Ein Jahr später gelang dieser dann. Es ging von der Bezirksklasse in die Bezirksliga. Damals wurde auswärts in Chemnitz der Aufstieg unter Dach und Fach gebracht.

Das ist lange her. Aber wie lange hältst du Traktor schon die Treue?

Das müssten mittlerweile schon fast 40 Jahre sein. Ich habe ja selbst damals im Jugendbereich gespielt. Für den Männerbereich hat es nie gereicht, das musste ich mir eingestehen. Dann wurde mir bewusst, dass Traktor dich als Fan aber auch braucht.

Was sind die schönsten Momente als Fan?

Siege der Mannschaften. Egal ob Erste, Zweite oder Alte Herren. Und natürlich die Derby-Siege. Wichtig ist mir auch, dass beide Teams verletzungsfrei vom Feld gehen. Es ist ja nur Hobbyfußball. Ein Höhepunkt war sicher das Pokalspiel im Landespokal am 08.09.2012 gegen Eintracht Schwerin. Da gewann die 1. Männermannschaft im Elfmeterschießen 9:8. Das Spiel hatte alles.

Die Leute sagen du bist positiv „verrückt“. Als du 2012 in der Halbzeitpause im Landespokalspiel gegen Eintracht Schwerin auf einem Moped um den Platz gefahren bist, hast du viel Zuspruch bekommen. Wie kam es zu dieser Idee?

Die Idee war nicht von mir. Unser Kneiper „Hausi“ hatte zusammen mit dem Freizeitschrauber „Örni“ die Idee. Beide fragten mich und ich musste nicht überlegen. Örni lackierte die Schwalbe in den Vereinsfarben Gelb/Blau und schon gehörte die Halbzeit uns. Zusammen drehten wir voller Stolz ein paar Runden um den Sportplatz.

Immer wenn du deine Gelb-Blauen unterstützt brauchst du zuerst die Leiter um deine Fahne und deinen Banner aufzuhängen. Ist das ein Ritual oder bist du vielleicht abergläubisch?

Beides kann ich verneinen. Es soll die Spieler zusätzlich motivieren. Deswegen hängt das Banner auch immer so hoch wie möglich, damit sie es vom Spielfeld sehen können. Sie sollen wissen, dass sie unterstützt werden.

Zur aktuellen Situation: Wie schätzt du die aktuelle Situation der Landesligakicker ein? Bist Du mit dem Start zufrieden?

Realistisch betrachtet war der Start mit acht Punkten aus sechs Spiel durchwachsen. Aber man muss auch die ganzen Umstände sehen. Viele Spieler sind verletzt und auch Glück hatten wir schon. Gegen Pentz und Pasewalk wurde jeweils ein Treffer für den Gegner zurückgenommen.

Welchen Tabellenplatz wird die Truppe am Ende der Saison belegen?

Mit dem Spielerpotenzial will ich unter die ersten fünf Plätze.

Einige Spieler nennen dich auch den „Sportdirektor“. Was ist da dran?

Diesen Begriff sollte man nicht überbewerten. Da ich schon lange in der Darguner Brauerei arbeite und deshalb die Brauerei-Mannschaft bei verschiedenen Firmenturnieren betreue, hat es sich mal so ergeben. Den Spitznamen hat mir mein Chef Marco Wepner gegeben. Seitdem nennen die Jungs mich so.

Abschließende Frage: Kannst du dich noch an deinem 50. Geburtstag erinnern? Wie war das, als die „Malle-Truppe“ dir gratuliert hat?

Die Jungs wollten damals ja ihre Abschlussfahrt machen, kurz vor der Abreise kamen sie nochmal vorbei. Auf einmal standen rund 25 Leute morgens um halb sechs vor der Tür und machten Krach. Das war schon geil und ging runter wie Öl. Und eines ist sicher: davon erzähle ich noch meinen Enkeln.