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So sah Kickers JuS-Kapitän Paul Kokel die Hinrunde

Details

Als Aufsteiger in die Landesliga muss ein Team sich oft erst eingewöhnen. Wo liegen die Unterschiede zwischen LL und LK?

Das ist die Realität. Ein großer Unterschied zur Landesklasse ist das Bestrafen von Fehlern. Oftmals wurden Ballverluste oder Stellungsfehler sofort ausgenutzt. Dadurch gerieten wir mehrfach unnötig in Rückstand.

Bestes Beispiel war das Spiel gegen Greifswald, welches wir offen gestalten konnten, aber durch zwei einfache Gegentore auf die Verliererstraße gerieten. Das Schema war beide Male gleich. Ein langer Einwurf wurde kurz abgelegt und anschließend eiskalt vom Abnehmer verwandelt. Das war schon blauäugig und naiv von uns. Natürlich sind in der Landesliga auch Unterschiede in den Bereichen Technik und Taktik deutlich erkennbar. In technischer Hinsicht sind Greifswald und Neustrelitz II für mich die Besten in unserer Staffel. In Bezug auf den taktischen Bereich müssen wir uns ebenfalls weiter steigern. Wenn wir mal in Rückstand geraten, wird es sehr schwer das Spiel zu drehen. Die erfahrenen Teams verwalten ihren Vorsprung oftmals sehr clever.

Gleich am ersten Spieltag bekam ihr Team die ganze Brutalität der Liga zu spüren. Bis zur 82. Minute führte Kickers JuS mit 1:0 gegen Penkun, dann gab es ein Eigentor und mit der letzten Aktion den Knockout. Was war das für ein Gefühl?

Nach dem Spiel waren wir natürlich sehr niedergeschlagen. Wir haben uns maßlos über diese unnötige Niederlage geärgert. Die Anspannung war über das gesamte Spiel greifbar. Wir gehen mit ein bisschen Glück aber nicht unverdient in Führung und haben danach Angst diesen Sieg über die Zeit zu bringen. In der Schlussphase standen wir nur noch hinten drin und agierten nervös. Statt über einen Konter für die Entscheidung zu sorgen, ließen wir den Gegner Ball für Ball in unseren Strafraum flanken. In der Hektik passierte dann auch dieses unglückliche Eigentor. Danach verloren wir jegliche Linie und kassierten mit dem Anpfiff noch einen Treffer. Das war wirklich der Knockout in letzter Sekunde.

Fünf Spiele wurden mit nur einem Tor Unterschied verloren. Würden sie sagen, dass das letzte Quäntchen Glück gefehlt hat?

Sicherlich war das Glück in diesen Spielen nicht unbedingt auf unserer Seite, aber wir haben auch in jedem Spiel zu unterschiedliche Halbzeiten geboten. Am meisten ärgern mich die Heimniederlagen gegen Mannschaften auf Augenhöhe. Über das Spiel gegen Penkun haben wir ja bereits gesprochen. Dazu kommen die Partien gegen Pasewalk und Mirow/Rechlin. Als wir gegen Pasewalk verdient in Führung gehen, sind wir voll im Spiel und müssen nachlegen. Aber nach einem unnötigen Abspielfehler verursachen wir einen berechtigten Elfer, welcher uns den Ausgleich beschert. Danach sind wir total von der Rolle und geben die Begegnung aus der Hand. Das Spiel gegen Mirow/Rechlin folgte direkt auf unseren ersten Heimsieg gegen Dargun. Hier wollten wir unbedingt an die Leistung der Vorwoche anknüpfen, um weiter Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln. Dennoch ließ die Einstellung in der ersten Halbzeit arg zu wünschen übrig. Bereits in der ersten Minute fiel die Führung der Gäste durch einen Kopfball. Auch anschließend bekamen wir keinen Fuß auf den Platz und folgerichtig fiel das zweite Tor der Gäste durch gütige Mithilfe unsererseits. So stand es dann zur Pause, wobei ein 5:2 auch möglich gewesen wäre. In der zweiten Hälfte zeigen wir ein anderes Gesicht und erzielen in der 55. Minute den Anschluss. Danach drücken wir auf den Ausgleich aber der Torwart bzw. unsere desolate Chancenverwertung verhinderten diesen. In Pentz sowie Görmin kann man durchaus verlieren, jedoch sind wir auch dort nicht chancenlos geblieben. Selbst die Görminer haben wir am Ende in ihrem Strafraum belagert, doch der Ausgleich wollte uns einfach nicht gelingen.

Gegen Dargun gelang mit einem 4:1 der erste und einzige Heimsieg der Hinrunde. Dort schien der Knoten geplatzt zu sein. Doch dann folgten zwei bittere Niederlagen gegen Mirow/Rechlin (1:2) und gegen den FCN II (1:6). Worin liegen die Ursachen hierfür?

Der Meinung war ich auch, weil es uns gegen Dargun endlich gelungen war, unsere Chancen zu nutzen. In den nächsten Spielen hatten wir klare Ziele und wollten punkten. Aber ohne den nötigen Kampf hatten wir das Spiel gegen Mirow/Rechlin schon frühzeitig verloren. Im letzten Spiel der Hinrunde war in Neubrandenburg indes gar nichts zu holen. Auf ihrem Kunstrasen waren sie uns in allen Belangen überlegen und gewannen auch in der Höhe verdient. In diesem Spiel zeigten wir mal wieder eine unserer Schwächen. Aus dem Nichts erzielen wir kurz vor der Pause mit der ersten richtigen Chance den Ausgleich. Danach würde jedes Team diesen Vorsprung in die Halbzeit retten, doch wir kassieren in der Nachspielzeit wieder ein Tor. Das war der erste Knackpunkt. In der Halbzeit schwören uns die Trainer ein und wir wollen es nun besser machen. Die Partie läuft wiederum eine Minute als wir den Ball im Aufbau verlieren und wir im Strafraum foulen müssen. Der Elfer sitzt und das Spiel ist entschieden. Danach hat uns der FCN II eine Lehrstunde erteilt.

Was war das persönliche Highlight der Hinrunde?

Das Highlight der Hinrunde war natürlich der deutliche Heimsieg gegen Dargun. Hier hat endlich mal Vieles zusammengepasst. Anschließend mussten wir uns nicht wieder anhören, dass wir gut mitgehalten haben und es schade ist, Nichts geholt zu haben. Dieser Spruch hat uns eigentlich nur noch genervt. Denn wenn wir gut mithalten, wollen wir auch die Punkte einfahren. Das ist uns mit acht Punkten überhaupt nicht gut gelungen.

Vier Punkte wurden aus den Heimspielen geholt und das gegen Malchin und Dargun. Muss gerade in den Heimspielen mehr kommen?

Auf jeden Fall muss in den Heimspielen mehr kommen. Diese vier Punkte sind viel zu wenig. Wie ich vorhin schon erwähnt habe, müssen wir die Punkte gegen Mannschaften auf Augenhöhe einfahren. In der Rückrunde gilt es somit Gegner wie beispielsweise Karlsburg/Züssow oder Altentreptow im Waldstadion zu schlagen. Da gibt es auch keine Ausreden mehr, weil wir jedes Team aus der Hinrunde kennen. In unserer Staffel kann man außerdem jede Elf schlagen, was vor allem zu Hause passieren muss.

Warum wird Kickers JuS am Ende der Saison über dem Strich stehen?

Kickers-JuS bleibt in der Landesliga, weil wir eine eingeschworene Truppe sind, die auf und neben dem Platz alles füreinander geben wird. Sollte es mal technisch nicht reichen, werden wir diese Defizite durch Kampf, Einsatz und Leidenschaft egalisieren. Die homogene Gemeinschaft über Mannschaft, Trainer, Vorstand und treue Fans wird dieses Ziel im Sommer 2015 erreichen.

Sie haben bisher zwei Buden erzielt, geht da noch was?

Jetzt kommt natürlich der altbekannte und vielzitierte Spruch, dass es egal ist wer die Tore erzielt. Das ist natürlich vollkommen richtig, weil der Klassenerhalt über allem steht. Trotzdem bin ich mit meinen beiden Toren völlig unzufrieden. Grade weil ich in den Spielen gegen Pentz, Görmin und Altentreptow jeweils die Führung erzielen muss, den Ball aber leider nicht versenke. Da muss von mir als Spielführer mehr kommen, damit sich unsere jungen Spieler daran orientieren können. Ich habe aber auch kein Problem damit die Dinger für "Haacki" und "Schrödi" aufzulegen. Insgesamt müssen sich unsere Torschützen in der Rückrunde mehr verteilen, damit wir schwerer auszurechnen sind. Dafür müssen wir alle in die entscheidende Zone, um möglicherweise auch Tore zu erzwingen. Ein Strafstoß für uns ist nämlich definitiv zu wenig.